Laienschauspieler der „Sandhäuser Bühne“ feiern Premiere ihrer rabenschwarzen Krimikomödie „Zum Henker mit den Henks“ 
Von Werner Popanda 
Sandhausen. Mehrfacher Szenenbeifall, lang anhaltender heftiger Schlussapplaus samt ausgelassenem Pfeifen und Johlen, überall lachende und begeisterte Gesichter: Keine Frage, mit der Premiere des Stücks „Zum Henker mit den Henks“ feierte das Laienschauspielensemble der „Sandhäuser Bühne“ am Samstagabend in der Aula des Ebert-Schulzentrums einen weiteren großen Erfolg. 
Aber war das zu erwarten? Okay, mit Produktionen wie „Champus-Express“, „Mord im Weinkontor“, „Whitechapel“ und „(St)Erben ist tödlich“ hatte die Amateurtheatergruppe, die 2012 mit dem „Pfälzer Bauerngeneral“ von Rudolf Lehr debütierte, in den vergangenen Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass ihr Verbrechen gewissermaßen im Schauspielblut liegt. 
Doch nun wurde „Zum Henker mit den Henks“ als „schwarze Krimikomödie“ avisiert, die in einem „einsamen, düsteren Landhaus mitten in einem gefährlichen, undurchdringlichen Moor irgendwo im ländlichen England“ spielt. Klingt nach den berühmt-berüchtigten „Edgar Wallace-Filmen“, die in den 60er und 70er Jahren Millionen in die Kinos zogen. Und in denen sich Schauspielikonen wie beispielsweise Lil Dagover, Karin Dor, Elisabeth Flickenschildt, Gert Fröbe, Joachim Fuchsberger und Klaus Kinski mit Fälschern, Hexern, Zinkern, grünen Bogenschützen, schwarzen Äbten und Fröschen mit Masken herumschlagen mussten. Also nichts als Mord und Totschlag auf der ganzen Linie. 
Und tatsächlich, genau dies gilt auch für „Zum Henker mit den Henks“. Denn bei den fünf verbliebenen Familienmitgliedern Augustus, Octavia, Henry, Athene und Fabia Henk, die im „Monument House“ zusammenkommen, um den Nachlass des unter ungeklärten Umständen verstorbenen Großteils der Familie aufzuteilen, handelt es sich um professionelle Mörder. Wer wen warum meuchelt, wird an dieser Stelle nicht verraten. 
Und zwar deswegen, weil 1962 viele Mitmenschen am Liebsten den als „Mann mit der Pauke“ bekannten Kabarettisten Wolfgang Neuss ins Jenseits befördert hätten. Denn dieser gab damals in einer Zeitungsannonce am Vortag der Ausstrahlung des letzten Teils des Durbridge-TV-Straßenfegers „Das Halstuch“ bekannt, wer der Mörder ist. Womit er zum Spannungskiller schlechthin wurde. Durchaus vermeldet werden kann aber, dass 61 Jahre später Sabine Hönig, Martina Hörz-Hagedorn, Hannah Hogan, Bianca Jung, Meike Lindemann Margit Schleibaum, Anne Weiß, Michael Filip, Jörg Gottwald, Thomas Hirscher Michael Hönig, Christian Niemann und Roland Schuppe vorzüglich auf der Sandhäuser Bühne agierten. 
Nicht auf der Bühne, aber nicht minder vorzüglich ein brachten sich Regisseur Michael Weiß, Souffleuse Anke Niemann, die für das Bühnenbild sorgenden Heide Schmitt und Margit Frei sowie die für die Technik zuständigen Chiara Mateijka, Nico Hetzer, Maxim Stiemerling, Qiao-Zhi Wu und Philip Weiß von der Technik-AG des Friedrich-Ebert-Gymnasiums, Michael Reith von Mutze Lights sowie Roger Roller und Steffen Schmitt. 
Ebenso muss es kein Geheimnis bleiben, dass das diese wirklich rabenschwarze Krimikomödie zwar nicht von den britischen Starautoren Francis Durbridge oder Edgar Wallace ersonnen wurde. Sondern vom gleichfalls britischen Autor Norman Robbins, dem in der Bühnenwelt freilich auch ein Ruf wie Donnerhall vorauseilt. Weshalb dem so ist, wurde nun in der Schulzentrumsaula nachhaltig unter Beweis gestellt. 
Info: „Zum Henker mit den Henks“ wird am Samstag, 11. November ab 19.30 Uhr und am Sonntag, 12. November ab 18 Uhr jeweils in der Schulzentrumsaula zum Besten gegeben. 

Bildinformation: Nur mit einem Handtuch bekleidet, wird Larry Lewis (Christian Niemann) von der Meuchelmörderfamilie inspiziert. Foto: pop

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