Max Reinhardt, der bedeutende Regisseur und Intendant, hatte die Beobachtung gemacht, dass Kinder eine besondere Begabung haben: Sie können jederzeit eine Phantasiewelt entstehen lassen. So wird aus einem Sessel ganz selbstverständlich im Handumdrehen ein Polizeiauto, aus einem Sofa wird eine Lokomotive. Ein Schauspieler ist für ihn „ein Mensch, dem es gelungen ist, die Kindheit in die Tasche zu stecken und sie bis an sein Lebensende darin aufzubewahren.“ Schauspieler und Schauspielerinnen ist es damit möglich, die Fähigkeit, eine Phantasiewelt zu erschaffen, auch als Erwachsene abzurufen. Und nicht nur das – sie können diese Phantasiewelt auch für andere erschaffen und das Publikum dorthin mitnehmen. Das hat schon etwas Magisches! 

Genau diese Magie war letztes Wochenende wieder in der Aula des Schulzentrums zu spüren. Wir hatten die große Ehre und Freude, unser Publikum in die englische Provinz mitzunehmen, nach „Monument House“, den Familiensitz der Henks! Für dreieinhalb Stunden waren wir gemeinsam tatsächlich dort! 

Zu verdanken war dies zunächst einmal dem wieder grandiosen Bühnenbild von Margit Frei und Heide Schmitt. Es enthielt sogar einen Spezialeffekt! Diese Szenerie wurde von der Technik AG des FEG gemeinsam mit Michael Reith bestens ausgeleuchtet. Es war also angerichtet für das Ensemble! 

Auf ging es mit „Zum Henker mit den Henks“! Die Mitglieder die „altehrwürdigen“ Familie waren von ihrem Anwalt, Mortimer Crayle (Thomas Hirscher) auf den Stammsitz der Henks eingeladen worden, um das Erbe zu regeln. Organisiert wurde alles von seiner Assistentin Zoe Mapleton (Sabine Hönig). Um das alte Haus im wahrsten Sinne des Wortes herauszuputzen waren noch 2 ahnungslose (?) Putz- und Bedienungshilfen engagiert worden, Edna Honeywell (Martina Hörz-Hagedorn) und Vernon Previtt (Jörg Gottwald), der sich selbst aber als „ruhenden“ Schauspieler sah und großherzig 2 Anhalterinnen (Anne Weiß und Hannah Hogan) mitnahm und im Haus einquartierte. Und dann rückte sie an, die Henks-Verwandtschaft: Octavia (Margit Schleibaum), Augustus (Michael Filip), Athene (Bianca Jung), Henry (Roland Schuppe) und Fabia. Schließlich tauchte auch noch ein Kinderclown (Christian Niemann) auf, dessen Auto nach einem Unfall die Einfahrt blockierte. Auch wegen des dichten Nebels im umgebenden Moor war man so quasi so gut wie gefangen in dem alten, lange Zeit unbewohnten „Monument House“. Und dann geschah ein Mord… 

Das spielfreudige Ensemble brachte die zum großen Teil doch sehr schrägen Charaktere glänzend auf die Bühne. Das Publikum folgte gespannt der Handlung, lachte und spendete an beiden Abenden reichlich Applaus! Denn obwohl das Stück beileibe nicht kurz ist, war es sehr gute Unterhaltung! 

Für diesen guten Gesamteindruck sorgte auch die Regiearbeit von Michael Weiß. Hinzu kam, dass wir das erste Mal mit Headsets spielten, damit war auch der Ton optimal. Hierfür sorgten Steffen Schmitt gemeinsam mit der Technik AG des FEG. Dies sind: Chiara Mateijka, Nico Hetzer, Maxim Stiemerling, Qiao-Zhi-Wu und Philip Weiß. Am Ende war das Ensemble sehr erschöpft aber auch sehr glücklich und zufrieden! Natürlich haben auch noch andere zum Gelingen der Theaterabende beigetragen, zum Beispiel unser tolles Tresenteam und das Hausmeisterteam des Schulzentrums. An sie, alle anderen Unterstützer und unser tolles Publikum geht wie immer ein großes DANKESCHÖN! 

Es war insgesamt großartig, halt magisch, und es wird nochmals großartig! 

Am Samstag um 19:30 Uhr und am Sonntag um 18:00 Uhr spielen wir noch zweimal „Zum Henker mit den Henks“. Einlass ist eine Stunde vorher. Restkarten gibt es für Samstag auf www.sandhaeuserbuehne.de… Und wir geben wieder alles – für Euch!