Der schreckliche Wylie

 

2019
Western aus Sand-City

Der schreckliche Wylie

 

2019
Western aus Sand-City

Der schreckliche Wylie

2019
Western aus Sand-City

Western aus Sand-City

von Stephanie und Annika Gärtner

Vor langer, langer Zeit war die Stadt Sand-City im ganzen Wilden Westen berühmt für die wohlschmeckendste Limonade weit und breit.
Von nah und fern kamen die Leute in den Saloon von Sand-City, um ihren Durst mit dieser besonderen Limonade zu löschen. Das schwierige und aufwändige Rezept für das Getränk hatte der Barkeeper Max als Dankeschön von einem Indianerhäuptlingsanwärter erhalten, weil er diesem das Leben gerettet hatte. Die Limonade und das Rezept waren somit etwas ganz Besonderes und einmalig.

In diesem kleinen Städtchen kam ein kleiner Junge zur Welt. Seine Eltern waren über die Geburt ihres Babys ganz entzückt und nannten ihn Wylie. Doch Wylie war ein ausgesprochen schwieriges Kind. Er weinte rund um die Uhr und nichts und niemand vermochte ihn zu beruhigen. Nur durch Zufall fand Wylies Mutter Caroline heraus, was Wylie beruhigen konnte: ein schwarzer Strampelanzug. Doch auch wenn Wylie nun nicht mehr weinte, so war und blieb er ein bösartiges Kind. Er schreckte nicht einmal davor zurück, seinem Vater in die Nase zu beißen.

Auch als Wylie größer wurde, änderte sich nichts an seinem Verhalten. Wylie trug weiter nur schwarze Kleidungsstücke und hatte Freude daran, seine Mitmenschen zu ärgern und ihnen Streiche zu spielen.
Eines Tages ging Wylie zu weit. Er bestahl das ortsansässige Kolonialwarengeschäft.
Das war nun wahrlich kein harmloser Streich mehr!
Der Sheriff von Sand-City, Sheriff Roy Coffee, musste eingreifen und informierte Wylies Eltern über das kriminelle Verhalten ihres Sohnes. Caroline und ihr Mann Jack wussten keinen Ausweg mehr. Was auch immer sie taten, Wylie schien nur noch ungezogener zu werden.

Und so entschlossen sie sich, Wylie in ein Internat zu schicken. Sie hofften, dass er sich, fernab von Sand-City, unter den strengen Augen der Lehrer verbessern würde. Doch Carolines und Jacks Hoffnungen erfüllten sich leider nicht. Auch im Internat blieb Wylie ein Rabauke und trieb Schabernack anstatt zu lernen.

Wylie wurde deshalb einige Male nicht versetzt, sodass er bereits ein junger Mann war, als er die Schule abschloss und nach Sand-City zurückkehrte.

Wylies Eltern waren schon ganz aufgeregt, ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen. Die Bürger von Sand-City organisierten sogar eine große Willkommensparty um Wylies Rückkehr zu feiern. Die Saloondame Kitty buk extra ihre schmackhaften Muffins, um Wylie die Rückkehr zu versüßen.

Doch die Wiedersehensfreude beruhte nicht auf Gegenseitigkeit. Wylie war nämlich gar nicht nach feiern zumute. Im tiefsten Innern war er sehr traurig darüber gewesen, dass er damals von zu Hause weg musste. Oft hatte er ziemliches Heimweh gehabt. Und das alles, weil niemand in Sand-City ihn zu mögen und verstehen schien.
Doch das verriet Wylie den Partygästen nicht. Stattdessen verhielt er sich noch immer frech und ungehobelt.
Und so gingen alle Gäste nach Hause und ließen Wylie allein im Saloon zurück.

Wylie nutzte die Zeit, um sich in Ruhe im Saloon umzusehen. In seiner Abwesenheit hatte sich nichts verändert. Die Tische standen noch so, wie er es in Erinnerung hatte, die Limonadenflaschen auf dem Tresen und das Limonadenrezept hing noch im selben Rahmen an der Wand.
„Was man wohl alles braucht, um die berühmte Sand-City Limonade zu machen?“, fragte sich Wylie.
Das Rezept war sehr klein geschrieben, sodass Wylle die Schrift darauf nicht lesen konnte, wenn er vor dem Tresen stehen blieb. Also überlegte er, hinter die Theke zu gehen, um sich das Rezept genauer ansehen zu können. Doch Max, der Barkeeper, erlaubte niemanden, hinter die Theke zu gehen. Das stand sogar auf einem Warnschild an der Theke! Da aber Wylie gerade alleine im Saloon war, würde es keiner bemerken, wenn er mal kurz hinter dem Tresen verschwand.

Doch gerade, als Wylie hinter den Tresen getreten war und das Rezept von der Wand genommen hatte, kam Max in seinen Saloon zurück.
Wylie war so erschrocken darüber, dass der Barkeeper ihn verbotener Weise hinter dem Tresen erwischt hatte, dass er aus Versehen das Rezept aufaß.
Das war nun wirklich das Schlimmste, was Wylie je getan hatte. Ohne das Rezept konnte es keine Limonade mehr geben. Denn niemand wusste auswendig, was man alles für die besondere Limonade brauchte. Ohne das Rezept und ohne die Limonade war Sand-City nur eine Stadt im Wilden Westen wie tausend andere.

Die Bürger waren entsetzt über das, was Wylie getan hatte. Man war sich einig, dass ein solches Verhalten nicht ungestraft bleiben durfte!

Auf das Stehlen von Limonadenrezepten standen in Sand-City 10 Jahre Gefängnis. Wylie hattet das Rezept zwar gegessen und somit eigentlich nicht gestohlen, aber Sheriff Roy machte keine Unterschiede und brachte Wylie ins Gefängnis.
Noch auf dem Weg schwur Wylie, dass es der Sheriff bereuen würde, ihn ins Gefängnis gebracht zu haben.

Ganz Sand-City stand unter Schock, von nun an redete man nur noch vom „schrecklichen Wylie“.

Die Jahre zogen ins Land, und das Leben in Sand-City ging ohne Wylie weiter. Seine Eltern grämten sich noch immer, einen solch schrecklichen Schurken großgezogen zu haben.

Doch am schlimmsten erging es Max: 10 Jahre lang versuchte er, die berühmte Limonade ohne das Original-Rezept herzustellen.
Doch was auch immer er zusammenbraute, keine schmeckte so gut wie die Limonade nach dem Originalrezept.

Eines Tages erhielt Caroline einen Brief von Wylie aus dem Gefängnis.
Darin stand:
„Ich habe meine Strafe im Gefängnis abgesessen! Am kommenden Mittwoch werde ich nach Hause zurückkehren und ich verspreche, ich habe eine gewaltige Überraschung für den Sheriff von Sand-City.“

Sheriff Roy war darüber furchtbar erschrocken. Was für eine Überraschung hatte dieser üble Kerl wohl für ihn geplant?
Roy wollte es nicht darauf ankommen lassen, es herauszufinden. Schließlich hatte er Wylies Racheschwur noch gut im Gedächtnis.

Doch Moment – die Überraschung wurde in dem Brief dem Sheriff versprochen. Wenn Roy kein Sheriff mehr wäre, dann wäre es ihm auch egal, was für eine Überraschung Wylie plante.

So verkleidete sich Roy mit Kittys und Carolines Hilfe und versteckte sich dann im Saloon. Den Bürgern Roy von Sand-City erzählte man jedoch, dass Roy auf einer Sheriff-Fortbildung sei.

Aber eine Westernstadt braucht einen Sheriff, daß weiß doch jeder! Nach Wylies Ankündigung wollte jedoch niemand den Posten übernehmen, solange Roy abwesend war. Deshalb schmiedeten die Bewohner von Sand-City einen klugen Plan: Wer als nächstes durch die Schwingtür des Saloons hereinkommen würde, wird der neue Sheriff.

Nach kurzer Zeit betrat die wilde Lilly, gefolgt von ihrem kleinen Mann Billy, den Saloon. Da die Männer von Sand-City aber keine Frau als Sheriffin haben wollten, kam es zu einem Wettbewerb zwischen der resoluten Lilly und dem kleinen Billy, den die Männer mit einer kleinen Trickserei gewannen und Billy wurde zum Sheriff ernannt.

Kurz darauf kam Wylie tatsächlich in die Stadt zurück und machte sich sofort auf die Suche nach dem Sheriff.

Doch entgegen aller Befürchtungen war die Überraschung, die Wylie angekündigt hatte, etwas ganz wunderbares.

Im Gefängnis hatte Wylie den Häuptlingsanwärter kennen gelernt, dem Max vor langer Zeit das Leben gerettet hatte. Aus dem Häuptllngsanwärter war mittlerweile der Häuptling namens „Krummer-Rücken-Gerade-Zunge“ geworden, den Wylie nach seiner Freilassung besucht hatte.
Weil Wylie sich ihm gegenüber als sehr liebenswert und hilfsbereit gezeigt hatte, schenkte der Häuptling Wylie eine neue Abschrift des Limonadenrezepts. Mit dieser Abschrift wollte Wylie nun Sand-City überraschen, um sein Fehlverhalten wieder gut zu machen.

Somit gab es für Sheriff Roy keinen Grund mehr, sich zu verstecken.

So konnte Billy den ihm viel zu schweren Sheriffstern an Roy zurückgeben.
Die Bürger von Sand-City hatten keinen Grund mehr, auf Wylie böse zu sein. Nach einer lange überfälligen Aussprache erkannten die Bürger von Sand-City, dass sie Wylie Unrecht getan hatten. Wylie trug zwar weiterhin schwarze Kleidung, doch sein Verhalten hatte sich von Grund auf verändert.

Alle waren sich sicher: In Zukunft würde man gut miteinander auskommen.
Und auf diese gemeinsame Zukunft konnten sie mit frisch gebrauter, einmaliger Sand-City Limonade anstoßen.

Besetzung

Erzählerin Julia

Erzählerin Julia

Julia Gierlach

Hat echt was zu erzählen!

Erzählerin Anna-Sophie

Erzählerin Anna-Sophie

Anna Sophie Teuschel

Hat echt auch was zu erzählen!

Wylie

Wylie

Christian Niemann

Hat große Freude daran, seine Mitmenschen zu ärgern und Streiche zu spielen.

Kleiner Wylie

Kleiner Wylie

Philip Weiß

War schon von Kleinauf ein schwieriges Kind, mit Vorliebe für schwarze Kleidung.

Jack

Jack

Roland Schuppe

Der Vater von Wylie wurde vom kleinen Wylie in die Nase gebissen.

Caroline (jung)

Caroline (jung)

Yvonne Welcz

Wunderte sich schon früh über die Vorlibe Wylies für schwarze Kleidung.

Caroline

Caroline

Margit Schleibaum

Steht trotz aller Probleme immer zu ihrem Wylie.

Charlotte

Charlotte

Anne Weiß

Auch mit ihr trieb der junge Wylie Schabernack.

Sheriff Roy Coffee

Sheriff Roy Coffee

Jörg Gottwald

Der Sheriff macht auch in Verkleidung eine bezaubernde Figur.

Miss Kitty

Miss Kitty

Bianca Jung

Die Bardame im Saloon hat Spaß am Verkleiden.

Max

Max

Thomas Hirscher

Der Barkeeper des Saloons versucht es mit kreativen Mischungen.

Amanda

Amanda

Martina Dangel

Ist die Besitzerin eines Kolonialwaren-geschäfts in Sand-City.

Rupert

Rupert

Michael Hönig

Sorgt für den richtigen Takt.

Joe

Joe

Michael Weiß

Der Farmer verliebt sich unglücklich.

Amy

Amy

Annika Gärtner

Der Farmerin schmecken die Limonaden-Kreationen von Max nicht.

Doctor Quinn

Doctor Quinn

Sabine Hönig

Macht mit Wylies Juckpulver Bekannschaft.

Samantha

Samantha

Anne Weiß

Hat beim Sheriff-Wettbewerb das Sagen.

Cora Massingale

Cora Massingale

Susanne Neis-Greif

Die Anführerin der Frauenrechtlerinnen von Sand-City.

Die wilde Lilly

Die wilde Lilly

Emelie Bayer

Wäre gerne Sheriffin geworden.

Kleiner Billy

Kleiner Billy

Philip Weiß

Möchte eigentlich nicht Sheriff werden.

Krummer Rücken-Gerade Zunge

Krummer Rücken-Gerade Zunge

Michael Filip

Der Indianerhäuptling kennt das Limonadenrezept.

Tscho-Tschi

Tscho-Tschi

Meike Lindemann

Überbringt eine gute Nachricht für Sand-City.

Fleißiger Biber

Fleißiger Biber

Rüdiger Frei

Steht dem Indianerhäuptling als Bodyguard zur Seite.

Bewohnerin von Sand-City

Bewohnerin von Sand-City

Margit Frei

Hat auch eine Stimme.

Bewohnerin von Sand-City

Bewohnerin von Sand-City

Heide Schmitt

Hat auch eine Stimme.

Hinter der Bühne

Regie

Regie

Stephanie Gärtner

Hat eh das Sagen 😉

Bühnenbild

Bühnenbild

Heide Schmitt

Ihr braucht man nichts sagen!

Bühnenbild

Bühnenbild

Margit Frei

Und ihr auch nicht!